Marketingmacher Fabian Wyssmann über Nachhaltigkeitsmarketing und wie KMU aus der Region es für sich nutzen können.
Vom Konsumverhalten über Kapitalanlagen bis zur Kreislaufwirtschaft: Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern dringende Notwendigkeit. Der Nachhaltigkeitsaspekt ist zu einem ausschlaggebenden Argument geworden, welches über Kauf oder Nichtkauf, Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Künftig werden jene Unternehmen erfolgreich sein, die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit nachhaltig vorgehen und nachhaltiges Handeln auch in Marketingaktivitäten strategisch für sich nutzen.
Marketingspezialist Fabian Wyssmann sieht in diesem Zusammenhang auch bei kleinen und mittleren Unternehmen brachliegendes Potenzial. «KMU sind häufig Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, nur weiss die Öffentlichkeit nichts davon», erklärt Wyssmann, der auf langjährige Erfahrung als Geschäftsfeldentwickler sowie Marketing- und Vertriebsleiter im Bereich Elektromobilität zurückgreifen kann und dabei unter anderem mit BMW, Jaguar sowie erfolgreichen Start-ups zusammenarbeitete. Mit seiner Agentur Wyssmann LLC unterstützt er Unternehmerinnen und Unternehmer, sich nachhaltig im Markt zu positionieren. Im Interview verrät er, was ihn bei seiner Arbeit antreibt und wie er dank seines Wissens Start-ups und KMU auf Erfolgsspur bringt.
Fabian Wyssmann, der Begriff der Nachhaltigkeit ist vielschichtig. Nicht immer ist klar, wofür er genau steht. Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich?
Nachhaltigkeit heisst für mich, sich so zu verhalten, dass das Leben nachfolgender Generationen durch mein eigenes Handeln nicht negativ beeinträchtigt wird. Sie entspricht der Schnittmenge eines Einklangs von Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Dabei ist erwiesen, dass sich nachhaltiges Wirtschaften positiv auf die Unternehmensperformance auswirkt. Erfolgreiche Unternehmen profitieren davon, nicht nur nachhaltig zu handeln, sondern die Öffentlichkeit es auch wissen zu lassen.
Wie unterstützt du Unternehmen bei ihren Marketingaktivitäten?
Meine Kunden sind oft brillante Techniker und Entwickler oder Geschäftsführer von KMU. Intelligente Menschen, die clevere Lösungen für komplexe, ökologische Problemstellungen entwickeln. Ich denke beispielsweise an mobile Schnellladegeräte für Elektroautos oder Sicherheitssysteme elektrisch angetriebener Maschinen. Doch auch geniale Ideen verkaufen sich nicht von selbst. Während meine Kunden an der Zukunft arbeiten, stelle ich sicher, dass die Welt davon erfährt.
Meist besteht meine Aufgabe darin, relativ abstrakte Lösungen für die Vermarktung greifbar zu machen und damit einen geeigneten, teils internationalen Markt zu adressieren. Das beginnt beim Marketingkonzept, geht weiter mit der Gestaltung von Websites, Suchmaschinenoptimierung und -Werbung, Content Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, der Planung und Umsetzung von crossmedialen Kampagnen und führt bis zur Erfolgskontrolle.
Mit deinem Unternehmen konzentrierst du dich auf Nachhaltigkeitsmarketing, insbesondere in den Bereichen Cleantech und Maschinenbau. Weshalb dieser enggesetzte Fokus?
Der Vorteil einer Themenagentur: Ich bewege mich in meinem vertrauten Umfeld und fange nie bei null an. Das Wissen aus meiner Vergangenheit im Bereich Maschinenbau und in einem Cleantech-Unternehmen schwingt dabei stets mit. Dieses Wissen teile ich sehr gerne mit regionalen KMU, welche nachhaltige Ziele und Werte verfolgen. Die Pflege persönlicher Beziehungen und die Verankerung im Ort liegen mir am Herzen. Ich verfüge dabei insbesondere über Erfahrung aus Projekten im B2B-Bereich. Ich kenne die zentralen Kanäle, pflege Kontakte zu Branchenmagazinen und beherrsche die jeweilige Tonalität, um Produkte und Dienstleistungen zielgruppengerecht zu positionieren. Bei Bedarf kann ich mich auf ein starkes Netzwerk an Fotografen, Texterinnen, Webdesignern, Entwicklern und weiteren Marketingspezialisten verlassen.
Welchen Tipp gibst du Unternehmen, die ihr Marketing nachhaltiger gestalten möchten?
Bevor man loslegt, ist es sicher zentral, dass die Nachhaltigkeit im Kern des Unternehmens bereits verankert ist. Denn Marketing kann immer nur so grün sein wie das Unternehmen, das Produkt oder die Dienstleistung, die damit vermarktet werden soll. Alles andere fiele in den Bereich Greenwashing und wäre unglaubwürdig. Einen allgemeinen Ratschlag ausser Transparenz gibt es nicht. Geeignete Massnahmen und die richtigen Instrumente lassen sich am besten im gemeinsamen Austausch finden. Ich freue mich, wenn innovative KMU aus unserer Region sich entscheiden, ihrem Marketing mit unserer Unterstützung einen Boost zu geben. Zusammen schreiben wir nachhaltige Erfolgsgeschichten.